Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“

15 Kilometer Nostalgie

Seit mittlerweile über 100 Jahren fährt der Molli auf der etwa 15 km langen Strecke von Bad Doberan, über Heiligendamm bis ins heutige Kühlungsborn.

Damals als bequemes Fortbewegungsmittel, heute als kultiges Urlaubserlebnis genutzt – für jede Altersklasse ist die Dampflok ein Muss, wenn man hier an der Ostseeküste Urlaub macht. Denn anders als normale Züge dient die Molli - Bäderbahn nicht nur dazu, um von A nach B zu gelangen, sondern auch um ein Stückchen Geschichte zu erfahren.

Molli Museum

Der Endbahnhof des Molli befindet sich in Kühlungsborn West und bietet mit dem Molli – Museum seit 1995 einen Ort für etwas Geschichte. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch wird am Eingang durch eine kleine Bahnlaterne um eine Spende gebeten. Auf Wunsch können auch Gruppenführungen geboten werden.

Alle, die nun Hunger auf mehr haben, werden herzlich im Museumscafé begrüßt, welches nur ein Jahr nach der Eröffnung des Museums entstand. Zu diesem Café gehört außerdem ein offener Güterwagen, in dem man während der Sommermonate gastronomisch verwöhnt wird.  

Das Molli – Museum / Museumscafé
Fritz-Reuter-Straße 1
18225 Kühlungsborn
Tel.: 038293 87 71 21

Salonwagen mit Getränken und Snacks

In den Sommermonaten und auch von Dezember bis Anfang Januar finden Sie außerdem je Fahrt einen Salonwagen, in dem warme und kalte Getränke sowie Kuchen und Gebäck angeboten werden.

Der Molli wurde weltweite als offizielles und einziges Transportmittel des G8 Gipfels in Heiligendamm (2007) bekannt.


Geschichte der Traditionsbahn

Die faszinierende Geschichte der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli

Ursprünglich verlief die Strecke von Bad Doberan bis nach Heiligendamm, denn so wurde 1886 der Bau vom Großherzog Mecklenburgs (Friedrich Franz III) erteilt. Das erste Teilstück konnte dann schließlich am 9. Juli des gleichen Jahres befahren werden.

Anfangs pendelte die "Dampfstraßenbahn", welche später die Einstufung als Kleinbahn erhielt, ausschließlich während der Sommersaison die 6,61 km lange Strecke hin und her. Ab dem 13. März 1890 wurde die Bahn vom Großherzogtum Schwerin verstaatlicht und in die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn eingegliedert.

Mit dem 12. Mai 1910 ging dann endlich die Erweiterung nach Arendsee (heute Kühlungsborn, zusammen mit den ehemaligen Orten Brunshaupten und Fulgen) in Betrieb. Schließlich wurde auch in diesem Jahr der Güterverkehr aufgenommen und die Gleise wurden ab sofort ganzjährig befahren.

Ab 1. April 1920 gehörte die Traditionsbahn der Deutschen Reichsbahn an. Im Mai 1969 wurde der Güterverkehr allerdings eingestellt. Seit 1976 steht der Molli sogar auf der Bezirksdenkmalliste des damaligen Bezirks Rostocks.

Im Jahre 1995 kam es zur Übernahme durch eine Betreibergesellschaft (bestehend aus Landkreis und Stadt Bad Doberan und dem Ostseebad Kühlungsborn). Heute ist die „Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH“ eine gemischt-wirtschaftliche Gesellschaft mit Sitz in Bad Doberan.


Woher hat der Molli eigentlich seinen Namen?

Eine Anekdote aus den Anfangsjahren der Bahn

In den Anfangsjahren des Molli, vielleicht sogar auf der Jungfernfahrt, ging eine ältere Dame mit ihrem kleinen Mops spazieren. Als dann die damals noch namenlose Dampflok schnaufend angefahren kam, rannte das kleine Hündchen plötzlich und laut bellend auf die Schienen. Die erschrockene Dame sah das Unglück schon beinahe vor sich und schrie ihrem vierbeinigen Begleiter aufgeregt hinterher: MOLLI BLIEW STAHN!

Der Lokführer stoppte so schnell er konnte die Lok, da er die Anrede „Molli“ auf die Lok bezogen und den Hund noch gar nicht gesehen hatte. Zum Glück ist niemandem etwas passiert, weder den Passagieren in der Lok noch dem Lokführer und auch der kleine Mops hat alles unbeschadet überstanden. Aber ab diesem Zeitpunkt hatte die Dampflok ihren Namen: MOLLI.

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