Was für herrliche Zeiten waren das, als die Damen noch Rüschenbadeanzüge trugen? Bis 1880 besuchten Brunshaupten, Arendsee und Fulgen eine imposante Zahl von Besuchern. Zu dieser Zeit wurden die ersten Strandwege und öffentlichen Bäder gebaut. Als der Verbindungspfad zwischen Brunshaupten und Arendsee - heute Ostseeallee - für die Entwicklung im Jahr 1904 eröffnete, wurden die ersten prächtigen Villen in der "Bäderarchitektur" ins Leben gerufen. Elegante Gästehäuser eröffneten gut situierten Gästen eine angemessene Atmosphäre, die beste Zeit des Jahres zu genießen.
Ein Wendepunkt in der Geschichte fand nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Im Jahr 1953 wurden viele Hotels und Pensionen auf Grund der „Aktion Rose“ enteignet. Die prachtvollen Villen wurden unter öffentliche Kontrolle gebracht und in Feriendomizile des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) Urlaub Service umgewandelt.
Nach der deutschen Wiedervereinigung waren die Stadtväter in der Lage, die historische Szene der alten Villen (um 1900) wieder aufzubauen.
1219 | Der Name Brunshaupten wird zum ersten Mal in einer Stiftungsurkunde des Nonnenklosters Sonnenkamp (Neukloster) erwähnt. |
nach 1250 | Die frühgotische Dorfkirche Brunshaupten wird erbaut. |
1275 | Herzogin Anastasia schenkt dem Kloster Sonnenkamp das Dorf Arendsee. |
um 1850 | Erbpächter Wittholz beherbergt die ersten Badegäste in seinem Wohnhaus in Fulgen. |
1857 | Erbpächter Wittholz errichtet ein Logierhaus und wirbt mit einem Badeprospekt um Gäste. |
1878 | Der Leuchtturm auf dem Buk nimmt seinen Betrieb auf. |
1880/81 | Die ersten Badegäste weilen in Brunshaupten. |
1882 | Arendsee erhält eine Seenotrettungsstation. |
1882 | Hofkorbmacher Wilhelm Bartelmann stellt in Rostock den ersten Strandkorb an der Ostseeküste her |
1884 | Erstmalig nehmen auch in Arendsee Badegäste Quartier. |
1898 | Die für den Gästeverkehr so wichtige Chaussee zwischen Kröpelin und Brunshaupten wird fertig gestellt. |
21.09.1903 | In Arendsee wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet; es entsteht der Schlauchtrockenturm (Steigerturm) |
1906 | In beiden Orten entsteht je ein Kurhaus |
03.05.1908 | Das Kurhaus Brunshaupten wird eröffnet. Es gilt zu diesem Zeitpunkt als das größte und komfortabelste Hotel in Mecklenburg. |
12.05.1910 | Die verlängerte Bahnstrecke von Doberan über Heiligendamm bis Arendsee wird für den Verkehr freigegeben. |
1914 | Auf einer Düne neben der Seenotrettungsstation wird die Lesehalle Arendsee errichtet |
1918 | Auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) sind 119 Einwohner der Gemeinden Brunshaupten und Arendsee gefallen. |
1930 | Für Brunshaupten und Arendsee werden insgesamt 27.000 Sommergäste gemeldet. |
01.04.1937 | Die Gemeinden Brunshaupten-Fulgen und Arendsee werden zur Gemeinde Brunshaupten-Arendsee zusammengeschlossen. |
01.04.1938 | Der Gemeinde Brunshaupten-Arendsee werden die Bezeichnung Stadt und der neue Name Ostseebad Kühlungsborn verliehen. |
1939/45 | Ein Großteil der Hotels und Pensionen wird als Lazarette sowie Unterkünfte für Bombengeschädigte und Flüchtlinge genutzt. |
02.05.1945 | Truppen der Roten Armee besetzen kampflos die Stadt. |
1946 | Der Badebetrieb wird wieder aufgenommen. |
1947 | Nach Gründung des Feriendienstes des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) erfolgt ein Neuaufbau des Bäderwesens. |
10.02.1953 | Beginn der berüchtigten „Aktion Rose", in der Besitzer von Hotels und Pensionen sowie mittelständischer Be¬triebe enteignet, vertrieben und verurteilt werden. Nach der Wende gelang es weitsichtigen Stadtvätern, die historischen Ansichten der um 1900 entstandenen Villen wieder herzustellen. |
1954 | Das ehemalige Kurhaus an der Stalinallee (heute Ostseeallee) wird zum Krankenhaus "umfunktioniert". |
1958 | Der Zeltplatz wird eröffnet. |
1961 | Mauerbau in der DDR - die wassersportlichen Aktivitäten auf der Ostsee kommen durch Grenzgesetze fast völlig zum Erliegen. Im Laufe der Zeit werden die Grenzanlagen "vervollkommnet", auch der Grenz-Wachturm entsteht im Ort. |
1967 | Die Zahl der Urlauber übersteigt erstmalig die Zahl 100.000. |
1969/72 | Die Meerwasserschwimmhalle entsteht. |
1990 | Eine rege Neubau- und Sanierungstätigkeit setzt ein. |
03.10.1991 | Die Seebrücke wird feierlich eingeweiht. |
1992 | Eröffnung der Kunsthalle Kühlungsborn (ehem. Lesehalle) |
15.02.1996 | Der Ort erhält den Titel »Staatlich anerkanntes Seebad« |
1998 | Die Ostseeklinik (Allergologie, Dermatologie, Pädiatrie, Pulmologie) nimmt ihren Betrieb auf. |
23.07.2000 | Neubau der katholischen Kirche wird eingeweiht |
01.08.2001 | Die Tourismus, Freizeit & Kultur GmbH wird gegründet und übernimmt die Aufgaben einer klassischen Kurverwaltung. |
2003 | Abschluss der Sanierung der Strandpromenade und Fertigstellung des »Baltic-Platzes« |
01.04.2004 | Der Bootshafen ist voll betriebsbereit. |
2007 | Das internationale Pressezentrum für den G8-Gipfel in Heiligendamm befindet sich in Kühlungsborn Ost. |
2007 | Ausbau der Promenade zwischen der Seebrücke und dem Hafen |