Die Wasserqualität ist für Gäste und Einheimische besonders wichtig. Daher lässt die Stadt Ostseebad Kühlungsborn die Wasserqualität regelmäßig prüfen und sich zudem mit dem Gütesiegel „Blaue Flagge“ auf gute Wasserqualität testen und zertifizieren. Weitere Informationen hierzu sowie die aktuellen Messwerte finden Sie hier.
Gelegentlich stellen sich einige die Frage, wie gefährlich Blaualgen, Quallen und Treibsel an der Ostseeküste im Ostseebad Kühlungsborn sind und was es damit auf sich hat.
Blaualgen
Im Spätsommer tauchen die Blaualgen vermehrt an der Ostseeküste von Kühlungsborn auf, sind aber im Normalfall ungefährlich. Sie erscheinen als grüner Teppich 20 bis 30 cm unter der Wasseroberfläche oder als grüne Schlieren auf der Gewässeroberfläche. Bei normaler Konzentration der sogenannten Cyanobakterien, so Mediziner und Wissenschaftler, sind Blaualgen vollkommen harmlos. Zum Problem werden sie nur, wenn sie sich massenhaft vermehren würden. Dies könnte zu Schleimhautreizungen und bei besonders trübem Wasser zu erschwerten Bedingungen für Rettungskräfte bei Badeunfällen führen, erklärte das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde.
Quallen
Die „normale“ Qualle, auch Ohrenqualle genannt, ist für Menschen völlig ungefährlich.
Mit einem Wassergehalt von 98 – 99% gehören Quallen zu den Tieren, die am wenigsten eigene Körpersubstanz besitzen, um sich von ihrer Umwelt abzugrenzen. Die Quallenart, die Besucher am häufigsten an den Ostseebadestränden antreffen, ist die Ohrenqualle Aurelia aurita. Wie alle Quallen durchläuft sie jedes Jahr einen Zyklus mit festsitzenden und frei im Wasser schwebenden Entwicklungsstadien. Allgemein bekannt ist das freischwebende Sommerstadium, die sogenannte Meduse, die meist im Juli zu einem geschlechtsreifen Tier herangewachsen ist und bis in den Oktober hinein in großen Mengen in der Ostsee auftreten kann. Wie häufig diese „erwachsenen“ Quallen in den Sommermonaten sind, hängt unter anderem davon ab, wie viel Nahrung sowohl die kleinen Larvenvorstadien, als auch die heranwachsenden Medusen finden. Bis auf das diese Quallen lästig im Wasser sind, sind sie für den Badegast ungefährlich.
Unangenehmer ist da schon eine „hautnahe“ Begegnung mit der Gelben Haarqualle Cyanea capillata, die von Strandbesuchern meist als „Feuerqualle“ bezeichnet wird und in der Regel eher selten ist: ihre Nesselkapseln haben eine höhere Durchschlagskraft und können mit ihrem Gift allergische Reaktionen und Hautrötungen hervorrufen. Anfassen sollte man sie also nicht und im Wasser nach Möglichkeit einen gebührenden Abstand halten. Gelbe Haarquallen sind im Oberflächenwasser der Ostsee eher selten, gelangen jedoch durch windbedingten Auftrieb von salzreichem Tiefenwasser auch schon mal in die Badebereiche oder werden am Strand angespült. Hat man sich trotz aller Vorsicht doch einmal an einer Haarqualle „verbrannt“, ist das zwar unangenehm, jedoch nicht gefährlich. Vorsichtiges abspülen mit Meerwasser – nicht reiben (!) – hilft, an der Haut klebende Tentakel sowie nicht explodierte Nesselkapseln zu entfernen und das brennende Gefühl zu lindern. Süßwasser und andere Flüssigkeiten wie Desinfektionsalkohol sollten nicht zum Abspülen verwendet werden, da sie noch nicht explodierte Nesselkapseln auslösen und so das Brennen verstärken. Am besten ist, wenn man sich nach einem Kontakt mit der Feuerqualle direkt zum Rettungsschwimmer begibt.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den unten stehenden Flyern des Küsten Union Deutschland e.V. (EUCC):
Bakterien der Gattung Vibrio, auch Vibrionen genannt, sind weit verbreitet in den Weltmeeren. Sie erstrecken sich von Küstengewässern, Brackwasser bis hin zu Sedimenten. Vor allem bei höheren Wassertemperaturen können Vibrionen laut dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde eine Populationsdichte erreichen, welche eine Infektion insbesondere bei immungeschwächten Menschen ermöglicht. Es sind jedoch nur sehr wenige Badegäste durch Vibrionen gefährdet, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern (LAGUS MV) mitteilt: „Die Erkrankungsgefahr besteht im Wesentlichen für Personen mit bestimmten Grundrisiken. Dazu gehören Personen mit chronischen Grundleiden (z.B. Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Diabetes mellitus) bzw. mit bestehender Immunschwäche (z. B. nach Transplantationen bzw. bei einer bestehenden HIV-Infektion) sowie Personen höheren Alters. Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen vorhanden sind, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben.“
Haupteintrittspforten für eine Infektion sind oberflächliche und tiefe Hautverletzungen, über welche die Vibrionen beim Baden oder Wasserwaten in den Körper gelangen. Häufig würde diese als Wundinfektion in unserer Region auftreten. Die Wundinfektion wiederum führt sehr schnell zu einer Sepsis mit einer Ausbreitung auf andere Körperteile, zu Fieber und Schüttelfrost. Die Infektion verläuft schnell und kann teils zum Todesfall führen. Entscheidend wäre laut LAGUS MV die frühzeitige Behandlung mittels Antibiotika-Therapie, um die Infektion aufzuhalten.
Informationen rund um das Thema Vibrionen gibt es zum Nachlesen im untenstehenden Flyer Baden im Meer oder auf der Homepage des Landesamt für Gesundheit & Soziales MV.
Er sieht Bernstein äußerst ähnlich, ist aber hochgiftig und leicht entflammbar: weißer Phosphor. Immer wieder werden kleine Stücke davon an deutsche Strände gespült werden. Sie stammen von den, noch heute auf dem Meersboden liegenden, Brandbomben aus dem zweiten Weltkrieg. Diese begannen mit der Zeit zu rosten, wobei der giftige Phosphor freigesetzt wird, der zu Verbrennungen und Vergiftungen führen kann.
Trocknet Phosphor, verbindet er sich mit Sauerstoff und entzündet sich bei Temperaturen um 34 Grad. Er brennt dann mit 1.300 Grad und ist kaum noch zu löschen. Die Flammen sind nur mit Sand oder besonderen Feuerlöschern zu bekämpfen - Wasser schadet nur. Durch Wasser entsteht zusätzlich Phosphorsäure, die die Haut zusätzlich verätzt. Betroffene sollten sofort den Notruf absetzen.